Was ist Sound of Techno?
Bis heute dachtest du vielleicht: „Aja klar, Sound of Techno, der Name sagt doch eigentlich alles.“ Aber weit gefehlt!
Techno war für mich nie nur ein Genre. Ich habe diese Musik nie verstanden als eine Sammlung von Tracks oder ein Schubladendenken, bei dem man sagt: „Das ist Techno, das ist House, das ist Trance.“ Für mich war Techno von Anfang an ein Raum. Ein Raum für Freiheit, für Leidenschaft, für Authentizität. Ein Raum, in dem Menschen zusammenkommen, ohne Etiketten, ohne Masken, ohne die Zwänge des Alltags.
Es war ein Zufluchtsort. Ein Ort, an dem du dich selbst finden kannst. Wo du die Möglichkeit hast, für ein paar Stunden in etwas einzutauchen, das größer ist als du selbst. Techno ist mehr als nur Musik. Techno ist eine Haltung, eine Art, die Welt zu sehen und ihr etwas entgegenzusetzen.
Doch über die Jahre habe ich erlebt, wie dieser Geist immer mehr verloren ging. Die Szene wurde zunehmend von Kommerz geprägt, von Oberflächlichkeit, von Reichweite und Klicks. Der ursprüngliche Kern – die rohe Energie, die Ehrlichkeit, die Leidenschaft – wurde oft verdrängt. Genau an diesem Punkt beginnt die Geschichte von Sound of Techno.
Die Gründung 2007 – Warum Sound of Techno?
2007 gründete ich Sound of Techno. Nicht, weil ich einen Businessplan in der Tasche hatte. Nicht, weil ich damit Geld verdienen wollte. Sondern weil ich es für notwendig hielt.
Ich war selbst ein Newcomer. Ohne Kontakte, ohne Budget, ohne eine PR-Maschine im Hintergrund. Ich hatte nichts außer meiner Leidenschaft für diese Musik und meinen DJ-Sets. Ich habe mich nicht über Releases oder Produktionen bekannt gemacht. Ich hatte keine Labels, die meine Tracks veröffentlichten. Ich habe mir meinen Namen ausschließlich durch meine Sets erarbeitet.
Und genau weil ich diesen Weg gegangen bin, wusste ich, wie schwer es für Newcomer ist, überhaupt Fuß zu fassen. Die Szene war damals schon von Mechanismen geprägt, die nichts mit Musik zu tun hatten. Bei Newcomer-Contests beispielsweise gewann oft nicht der Künstler mit dem besten Sound, sondern der, der die meisten Freunde mitbrachte. Masse war wichtiger als Klasse. Leidenschaft und Talent spielten kaum eine Rolle.
Für mich war das ein Schlag ins Gesicht. Jedes Mal, wenn ich sah, wie echte Künstler ignoriert wurden, weil sie niemanden hatten, der für sie klatschte, wusste ich: So darf es nicht weitergehen.
Also entschied ich mich, etwas Eigenes zu schaffen. Eine Plattform. Einen Ort, an dem es nicht um Reichweite, nicht um Netzwerke, nicht um Klicks ging – sondern nur um das, was wirklich zählt: die Musik.
Der Name war Programm. Sound of Techno. Einfach, direkt, auf den Punkt gebracht. Mehr brauchte es nicht.
Die Community – You are in the MIX
Das erste Kapitel von Sound of Techno war eine Community. Ein Forum, ein Treffpunkt, ein Raum, in dem sich Liebhaber, Newcomer und Interessierte austauschen konnten.
Ein zentrales Projekt war „You are in the MIX“. Woche für Woche habe ich die besten DJ-Sets der Community ausgewählt und live gestreamt. Jeder hatte die Chance, dabei zu sein. Es ging nicht darum, wer du bist oder wie viele Follower du hast. Es ging nur um deinen Sound.
Für viele war es das erste Mal, dass sie eine echte Bühne bekamen. Nicht die große Festivalbühne, sondern eine Bühne, die ehrlich war. Eine Bühne, auf der die Musik sprach und nicht die Marketingabteilung.
Sound of Techno wurde dadurch mehr als nur ein Forum. Es wurde zu einer Bewegung. Eine Bewegung gegen Oberflächlichkeit. Eine Bewegung für Authentizität, Leidenschaft und Gemeinschaft.
Die ersten Events – vom Digitalen in die Clubs
2009 war der Moment gekommen, Sound of Techno aus der digitalen Welt in die Clubs zu tragen. Am 18. Juli 2009 organisierten wir die erste Veranstaltung: „First Way of Sound of Techno“ im Club Die Gass in Höhr-Grenzhausen.
Es war keine gewöhnliche Party. Kein teures Line-up, keine Headliner, die für volle Kassen sorgen sollten. Stattdessen spielten No-Names. Künstler, die sonst nie die Chance bekommen hätten, vor Publikum zu stehen.
Diese Veranstaltung war ein Statement. Ein Zeichen dafür, dass Techno nicht von großen Namen lebt, sondern von der Authentizität der Künstler und der Energie des Publikums.
Nach diesem Auftakt folgten weitere Events. Ich wurde Resident im Ambulanz Club und konnte dort meinen eigenen Wiedererkennungswert in die Szene einbringen. Später folgte ein eigener Sound of Techno Floor in der Elektro-Küche, wo die Community eine ganze Nacht lang Techno in seiner Essenz feiern konnte.
Für mich war klar: Diese Events waren nie nur Partys. Sie waren Manifestationen einer Haltung. Sie zeigten, dass Techno mehr bedeutet, als viele damals – und heute – verstehen.
Sound of Techno Records – das Label
2010 gründete ich das Label Sound of Techno Records. Ursprünglich war die Idee simpel: den Namen zu sichern. Doch schnell wurde daraus mehr.
Das Label wurde zu einer Plattform für Newcomer. Es war ein Ort, an dem Künstler ihre Musik veröffentlichen konnten, ohne sich nach Trends richten zu müssen. Authentizität stand im Vordergrund.
Die Philosophie des Labels war eindeutig:
- Verbindungen schaffen. Original-Tracks von Newcomern wurden von erfahrenen Künstlern remixt – und umgekehrt.
- DIY aus Überzeugung. Alles – vom Design über die Organisation bis hin zu den Veröffentlichungen – entstand in Eigenregie. Nicht perfekt, aber echt.
- Authentizität über alles. Jeder Track musste ehrlich, roh und kompromisslos sein.
Natürlich gab es Fehler. Ich habe falsche Leute vertraut, naive Entscheidungen getroffen und musste erkennen, dass es in der Szene oft mehr um Geld ging als um Leidenschaft. Aber genau diese Rückschläge haben das Label geformt.
Zu den Künstlern, die früh bei Sound of Techno veröffentlichten, gehörten neben De Hessejung, auch Jens Müller, Lukas Freudenberger, Andy White, Niereich und noch viele mehr.
Neben den Releases gab es auch einen Podcast, der alle zwei Wochen erschien. Künstler aus der Szene konnten hier ihre Sets präsentieren. Es war eine weitere Möglichkeit, Stimmen hörbar zu machen, die sonst vielleicht im Schatten geblieben wären.
Rückschläge, Stille und Selbstfindung
Natürlich lief nicht alles glatt. Wie jedes Projekt, das aus Leidenschaft entsteht, hatte auch Sound of Techno seine Rückschläge.
Falsche Kontakte, naive Entscheidungen, finanzielle Abhängigkeiten – all das führte dazu, dass das Label und die Bewegung zeitweise ins Stocken gerieten. Es gab Phasen, in denen es still wurde um Sound of Techno. Phasen, in denen ich selbst Abstand brauchte, um zu reflektieren.
Doch eines blieb: die Vision. Der Geist von Sound of Techno war nie verschwunden. Er war immer da, manchmal leiser, manchmal lauter, aber nie tot.
Die Rückkehr – Project Sound of Techno
Nach Jahren der Selbstfindung und Beobachtung der Szene habe ich entschieden, Sound of Techno in einer neuen Form zurückzubringen. Nicht als Forum. Nicht nur als Label. Sondern als Projekt.
Das Project Sound of Techno ist meine Art, mir als Künstler einen eigenen Raum zu schaffen. Andere mieten sich ein Studio, investieren Monat für Monat in Räume, in denen sie arbeiten können. Ich miete mir einen Club. Nicht jede Woche, nicht nach Kalender, sondern dann, wenn es sich richtig anfühlt.
In diesem Raum will ich Veranstaltungen schaffen, die genau so sind, wie ich sie mir selbst wünsche. Veranstaltungen ohne Nachbarn, die sich beschweren, ohne schwachen Sound im Garten, ohne Sessions, die im kleinen Kreis versteckt bleiben.
Das Project Sound of Techno ist kein nostalgisches Wiederaufleben der Vergangenheit. Es geht nicht darum, alten Sound zu reproduzieren. Es geht darum, die Kultur von Techno in ihrer Vielfalt zu feiern – aber auf meine Art.
Hier gibt es keine Line-ups. Keine Namen, die vorher groß angekündigt werden. Keine Selbstdarstellung, keine Kameras, keine Inszenierungen. Hier gibt es nur den Sound, die Menschen und die Echtheit des Moments.
Registrierung statt Social Media – die Spreu vom Weizen
Ein wichtiger Teil dieser neuen Ausrichtung ist auch die Art, wie ich die Menschen erreichen möchte. Ich will unabhängig sein von Social Media. Keine Algorithmen, keine Plattformen, die am Ende entscheiden, wer meine Inhalte sieht.
Darum gibt es die Möglichkeit, sich direkt auf meiner Webseite zu registrieren. Einfach mit Vornamen und E-Mail-Adresse. Keine Werbung, kein Spam, keine sinnlosen Nachrichten.
Wer sich registriert, tut das bewusst. Er entscheidet sich dafür, Teil dieser Bewegung zu sein. Und genau dadurch trennt sich die Spreu vom Weizen. Diejenigen, die wirklich Interesse haben, sind dabei. Die anderen nicht.
Über diese Registrierung informiere ich nur dann, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt: Veranstaltungen, Clubstandorte, Neuigkeiten rund um Sound of Techno. Mehr nicht.
Es geht nicht darum, Masse zu generieren. Es geht darum, die Richtigen zu erreichen.
Fazit: Was ist Sound of Techno?
Sound of Techno ist kein Label im klassischen Sinn, keine Marke, keine Show. Es ist eine Haltung. Eine Plattform. Eine Bewegung.
2007 gegründet, um Newcomern eine echte Chance zu geben, wuchs Sound of Techno zu einer Community, zu einem Label, zu Veranstaltungen, die gegen Kommerz und Oberflächlichkeit ein Zeichen setzten. Es gab Rückschläge, es gab Stillstand, aber die Vision blieb.
Heute, 2026, kehrt Sound of Techno zurück – als Project Sound of Techno. Ein Raum, in dem Techno so erlebbar wird, wie ich es mir als Künstler wünsche. Frei von Marketing, frei von Algorithmen, frei von Kompromissen.
Wenn du Techno nicht als Trend siehst, sondern als Kultur, dann bist du hier richtig.